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Archive for Oktober 2011

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Nein, es ist nicht der Ravi Shankar von den Beatles – aber dennoch ein beachtenswerter Künstler Indiens und deswegen gibt es mehrseitiges, englisches Künstlerporträt in der Hausaufgabenhilfe über S. Ravi Shankar, verfasst von Jana Manuelpillai, der einige Werke Shankars zurzeit in seiner Galerie ausstellt und auch zum Verkauf anbietet.

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Bezogen auf die sri-lankische Künstlerin Anoma gibt es einen Namen, der ihre Kunst besser beschreibt und ausdrückt als alles andere es je könnte: Rainer Maria Rilke. Dieser deutschsprachige Dichter und Anoma haben eins gemeinsam, das Anoma von vielen Künstlern unterscheidet, eine vielfältige, geradezu überwältigende, poetische Interpretierbarkeit und eine ganz individuelle Wirkung auf den Betrachter.

Anomas eigene Kunstauffassung entwickelte sich sehr schnell und avancierte bald zu einem Balanceakt zwischen den Welten – Anoma möchte die Beziehung zwischen unserer Seele und der Natur, zwischen der materiellen Welt und der Spirituellen zeigen und ebenso die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ihrer asiatischen Heimat und der westlichen Welt, die sie während ihres Studiums in London kennenlernte, darlegen.

‘I was hugely influenced by theatre, opera, poetry, literature, the English countryside, the wilder side of it… cultural input that was and is still very important to me.’ Anoma
(„Theater, die Oper, Poesie, Literatur, die englische Landschaft, der wilde Teil von ihr, das alles beeinflusste mich sehr – ein kultureller Beitrag, der sehr wichtig für mich war und noch immer ist.“)

Die Natur fand so ihren Weg in Anomas Werke – und das nicht nur als Motiv. Ihre Kompositionen entwickeln sich organisch, sie wachsen aus einer Idee, aus einem Funken, den sie irgendwo aufschnappt, über verschiedenste Weisen zu einem Kunstwerk. Anoma möchte sich nicht auf ein Medium beschränken, sie benutzt Bleistift und Tinte, Kreide, Wasserfarben und Öl in den verschiedensten Tönen, von hellem Pastel über schwarz-weiß bis hin zu knalligen Farben. Und sie benutzt alles auf einmal, alles übereinander, die Farben und Techniken überlappen sich ebenso wie die Aussagen und Motive ihrer Werke.

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Es ist doppelsinnig, geradezu mehrdeutig, wenn die Motive, davon fliegende Vögel, offen stehende Türen, Schiffe, Wege, Flüsse und angedeutete Figuren, sich überlappen und bei jedem erneuten Betrachten plötzlich ganz andere Dinge auftauchen. Aus dem anfangs gesehen Farbstrudel entstehen Landschaften und Welten und doch muss man jedes Mal von neuem Suchen – und entdeckt wiederum etwas anderes.

So einfach erklären lässt sich das Phänomen Anoma nicht, ihre Bilder siedeln sich irgendwo zwischen Traum und Realität an, zwischen eine bedeutenden Aussage und einfach ganz viel hingeklatschter Farbe; Anoma bemängelt den Bedeutungsverlust von Natur für den modernen Menschen und führt uns unsere Sterblichkeit vor Augen und im nächsten Moment zeigt sie doch wieder nur einen Strudel aus Farben und Formen.

Im Gegensatz zu diesen überladenen Gemälden stehen Anomas Glasskulpturen – und belegen ihre Wandelbarkeit. Übereinander gestapelte Glasplatten – ohne Farbe, ohne Ecken oder Kanten, einfaches, durchsichtiges Glas – der Effekt ist so einfach wie überwältigend.

Der Direktor der Noble Sage Gallery, Jana Manuelpillai, erklärt es folgendermaßen: ‘The glass appears like weathered rocks by the beach yet shine like the ocean itself. We can’t help but want to touch these beautiful objects. Once the top-most quotation is read and digested we want to peer into the work, uncover the quotations in the planes beneath. Surfaces become doorways to new understandings. As in all her work, the visual experience is nothing less than compelling and powerful every time.’
(„Das Glas wirkt wie verwitterte Felsen an einem Strand und schimmert doch wie der Ozean selbst. Wir können uns nicht helfen und wollen diese schönen Objekte berühren. Wenn das getan ist, wollen wir in das Werk hineinsehen, die Deutungen in den unteren Schichten aufdecken.  Oberflächen werden zu Türen zum Verständnis. Wie in jeder ihrer Arbeiten ist die visuelle Erfahrung verlockend  und mächtig zu jeder Zeit.“)

In der Noble Sage Gallery in East Finchley können einige von Anomas Kunstwerken, unter anderem beschriebene Glasskulpturen, noch bis Anfang November betrachtet werden.

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… an open door to the unknown with unlimited possibilities. It is a process of experiencing.

Einer der wundervollsten Vorzüge meines Jobs als Redaktionsassistentin sind ohne Zweifel die unzähligen Pressevorführungen, -rundgänge und Vernissagen, die ich besuchen darf. Am letzten Samstag hat es mich nun nach East Finchley verschlagen, zur Eröffnung der Ausstellung „Figuration from India, Sri Lanka and Pakistan“ in der Noble Sage Gallery.

Für mich fast schon ein historischer Augenblick, die erste Vernissage, das erste Presse-Event, an dem ich ganz allein teilnehme, überraschte mich zuallererst die freundliche Begrüßung in der Galerie – zumal ich eigentlich zu spät erschien und mir schon zig tausend Entschuldigungen zurecht gelegt hatte… Das spielte überhaupt keine Rolle, prompt wurde mir ein Glas Wein in die Hand gedrückt und der Direktor der Noble Sage Gallery, Jana Manuelpillai, bedankte sich für mein Erscheinen und zeigte mir einige ausgewählte Werke.
Überaus nett und interessiert waren im Übrigen auch die anderen Gäste der Ausstellungseröffnung,  sodass es ein wundervoller Abend in guter Gesellschaft wurde – aber hier soll es schließlich um die Ausstellung gehen, also bitte:

 

Vierzehn südostasiatische Künstler werden zurzeit in der Galerie vorgestellt, alle so unterschiedlich wie ihre Herkunft.

Da wäre zum Beispiel N. Kirubanandhan, dessen Reihe Cock Fight ausgehängt ist – eine Reihe von Skizzen, bei denen man sich nicht ganz sicher sein kann, was man nun davon halten soll – ob man die detailgetreue Darstellung der Vögel loben oder die Brutalität bemerken, nach einem tieferen Sinn suchen soll – ich jedenfalls musste mich jedes Mal, wenn ich vor einem dieser Bilder stand, erst einmal neu orientieren und ich kann es nicht erklären, aber verstörend wäre wohl das Wort, das mir zuerst zu Cock Fight einfallen würde.

In der Noble Sage findet man außerdem Ashok Patel, einen jungen, ambitionierten, indischen Künstler, der sich an verschiedensten Medien ausprobiert und dessen Namen ich mir eben nicht nur merken kann, weil eine meiner Mitbewohnerinnen genauso heißt, nein – seine Werke sind wirklich gut.
Andere bedeutende Künstler füllen den Raum mit Leben, Anoma zum Beispiel und Ravi Shankar und der großartige Seevali Illangasingha – sie alle stammen aus dem südostasiatischen Raum, sie alle gestalten figurative Werke und sind trotzdem so verschieden.

Die Ausstellung „Figuration from India, Sri Lanka and Pakistan“ in The Noble Sage Gallery wird noch bis zum 4. November 2011 zu sehen sein – und ich kann sie jedem Besucher Londons ebenso wie jedem Londoner nur wärmstens empfehlen.
Es ist eine Ausstellung, die in eine andere Welt entführt und Sehnsucht weckt, denn die asiatische Kunst lässt sich nur schwer mit zeitgenössischer westlicher Kunst vergleichen. Religion spielt eine viel ausschlaggebendere Rolle und ist fast in jedem Werk vorhanden, ebenso wie Motive aus der Natur, undurchdringlicher Dschungel, hinter Bäumen versteckte Dörfer, wilde Tiere – Motive, die mich im Allgemeinen eher an Kinderbücher erinnern und von denen ich nicht gedachte hätte, dass sie aktuell in der Kunst tatsächlich noch eine Rolle spielen. Trotz dieser Unterschiede finden sich Gemeinsamkeiten und zarte, angedeutete Übergänge zwischen dieser unbekannten Welt und dem westeuropäischen Alltag.

Eine wundervolle, sehr gelungene Ausstellung – eine Reise nach Ostasien in einer kleinen Galerie im Norden Londons. Abschließend kann man, spätestens nach einem Besuch in der Noble Sage Gallery, der berühmten Aussage doch zustimmen; die Kunst ist eine endlose Reise.

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… (immerhin wohne ich nun seit zwei Monaten in London), in diesen acht Wochen also habe ich mir selbstverständlich auch ein bisschen Kultur und Bildung zu Gemüte geführt – Museumsbesuche…
Der Horror jeden Schülers, aber die meisten Museen in London sind nun mal KOSTENLOS, im Gegensatz zu den restlichen „must-see“ Sehenswürdigkeiten wie Madame Tussaud’s & London Eye usw. Und ich muss ehrlicherweise zugeben, wenn man der Sache mal eine Chance gibt, ist das Ganze gar nicht so langweilig. Die Museen in London, besonders die Großen wie das Science Museum, sind super interessant und eben wirklich für die „breite Masse“ gemacht – was normalerweise nicht unbedingt von Vorteil ist, erweist sich hier als goldrichtig, denn in den Museen ist wirklich alles leicht verständlich dargestellt ohne extrem lange Texte, dafür mit vielen Bildern, Statuen, was auch immer und überall viele Sachen zum „Selbst ausprobieren“, sodass es auch für Kinder interessant ist und während des gesamten Besuchs bleibt.

Natürlich kann man sich kaum ein Museum in einer Tour komplett ansehen, jeden Text lesen, alles verstehen – falls man die Zeit hat, empfiehlt es sich (wie es im Übrigen auch die Londoner selbst machen), lieber öfter ins Museum zu gehen und dafür jedes Mal nur ein oder zwei Stunden, ein Thema bzw. ein Gebiet herauspicken und sich das ganz genau anschauen.

Im Folgenden nun ein paar Bilderchen aus dem British und dem Natural History Museum:

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Auf den Museumsshop würde ich übrigens ganz verzichten, denn was dort verkauft wird, ist schlicht ins Unermessliche überteuert, kann an zig anderen Orten billiger erstanden werden und ist meines Erachtens auch nicht wirklich lohnenswert. Dann doch lieber wo anders Souvenirs shoppen gehen… 😉

 

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