London, ich komme! Eben meldete sich bei mir der erste potenzielle Arbeitgeber. Es sei nur eine kleine Zeitung und in journalistischer Hinsicht würde ich anderswo mehr profitieren, meint er. Aber falls ich dennoch wolle, stünde einer Zusammenarbeit nichts im Wege. Und ich könnte ihn ja mal anrufen…
Gesagt, getan, und zack – Telefongespräch mit England. Mit einem evangelischen Doktor und oh mein Gott, war ich aufgeregt! Im Nachhinein stelle ich fest, dass ich das gar nicht hätte sein brauchen. Suuper netter, zuvorkommender Mann. Meinte, er sei selbst erst seit einigen Wochen im Amt. War sehr gechillt drauf und hat mir auch sofort seine Hilfe angeboten, ich könnte mich immer melden, wenn ich zum Beispiel mal eine Übernachtungsmöglichkeit bräuchte und dergleichen..
Natürlich muss ich weiter überlegen, weiter suchen. Die Arbeit bei dieser Zeitung ist nicht sehr umfangreich, da es sich nur um ein kleines Blatt handelt und es für mich dementsprechend nur eine Art „Nebenjob“ darstellen würde. Nun hoffe ich nach wie vor auf Antworten der großen Unternehmen. Positive Antworten, versteht sich von selbst. Trotzdem ist es schön, jemanden in London zu „kennen“, zumindest schon mal mit ihm geredet zu haben und zu wissen, dass man dort Unterstützung bekommen würde. Und eine positive Antwort ist sowieso Selbstbewusstseinsschub ohne gleichen :]
Das Telefongespräch war übrigens kein richtiges Telefoninterview. Lediglich kurz fragte man mich nach meinen Erfahrungen im Bereich der Medien und da ich mich vorher schon ein wenig darauf vorbereitet hatte, konnte ich wenigstens etwas sagen. Wirklich professionell war das nicht, aber immerhin besser als gar nichts – deshalb empfehle ich allen, denen so was droht, sich kurz Gedanken zu machen, was man sagen will, wieso man sich beworben hat, welche Erfahrungen man mit sich bringt, wo Stärken und Schwächen liegen und vorallem wie man sich die Arbeit mit allem drumherum vorstellt etc. Das Letzte natürlich gerade wenns um eine Bewerbung im Ausland geht! Auch wenns schon in der Bewerbung durchgekaut wurde und auch wenn es kein wirkliches Telefoninterview ist – kann nicht schaden, wenn man was im Hinterfach hat!
Und noch ein letzter Tipp, der mir erst jetzt gekommen ist, der aber bestimmt in Zukunft noch sinnvoll sein kann: Probiert es, wenn ihr ins Ausland wollt, bei deutschen Kirchengemeinden! Nicht unbedingt wegen eines Jobs, aber wegen Hilfe, vielleicht Verpflegung und Unterkunft und allgemein wegen Kontakten! Die meisten Gemeinden helfen gern, es bereitet ja auch keine größeren Umstände jemanden für zumindest einige Tage aufzunehmen! Außerdem sind diese Gemeinden vor Ort, kennen die Gepflogenheiten, sprechen eure Sprache und können euch somit in vielem unterstützen. Wenn ihr niemanden in dem Land, in das ihr wollt, kennt, kann diese Bekanntschaft sehr wichtig für euch sein!
Das wär’s für den Moment. Ich freue mich unglaublich auf London, ich kann es nicht mehr abwarten, ich weiß nicht, wie ich die nächsten Monate noch rumkriegen soll… London ist „an exciting place to be“, hab ich mir sagen lassen. Und ich will endlich dort sein.