Feeds:
Beiträge
Kommentare

Umrechnungstabelle

Nach langer Zeit und obwohl dieser Blog eigentlich geschlossen ist, gibt es hier doch noch einmal was Neues, und zwar extra für Palinka-Pinka und als Ergänzung für meinen Artikel über die Bewerbung an französischen Unis!

Ohne langes Gerede also zum eigentlichen Thema, hier ist eine doch ziemlich praktische Tabelle zum Umrechnen der deutschen Noten ins französische System oder andersrum:

Umrechnungstabelle Noten deutsch französisch

Die neue Website ist online! Und bietet genau das – Tipps & Tricks, um in London ein entspanntes, aufregendes, außergewöhnliches Leben zu führen!

Pubs, Bars und Clubs werden vorgestellt und getestet, das Augenmerk auf süße Cafés oder kleine Restaurants gelenkt, die man so vielleicht übersehen würde, und die besten Ideen gezeigt für alle, die mal einen Tag oder auch ein Wochenende der Hektik der Großstadt entfliehen wollen. Dazu gibt’s Veranstaltungstipps für Events, von denen man so wahrscheinlich nie etwas mitbekommen würde, und weitere, zuweilen ausgefallene Ideen, wie man den Alltag in der Millionenmetropole London so einzigartig und abwechslungsreich gestalten kann, wie es dieser faszinierenden Stadt würdig ist.

Alles in allem ist die neue Website ein Portal für alteingesessene Londoner und solche, die gerade erst angekommen sind, und bietet sicher auch dem ein oder anderen Touristen eine willkommene Abwechslung von den üblichen ‚Touri-Fallen‘.

Alle Posts werden von mir persönlich sorgsam überprüft, bevor sie veröffentlicht werden – was unweigerlich zu der ein oder anderen lustigen, verrückten oder einfach nur total abwegigen Begebenheit aus meinem eigenen Leben führt!
Also checkt die neue Seite aus und helft mit, einen frischen, gutgelaunten London-Ratgeber zu gestalten, der immer auf dem neuesten Stand ist und für (fast) jeden Geschmack etwas bietet.

www.fancyapub.wordpress.com

IMG_2559

Gedankenklecks…

… zieht um und wird unter neuem Namen mit neuen Themen an anderer Stelle wieder auftauchen!

Natürlich bleibt dieser Blog bestehen, die Hausaufgaben-Links sind also weiterhin abrufbar, ebenso wie alle Artikel und Bilder. Wer weiß, vielleicht wird sogar noch das ein oder andere gepostet, vielleicht möchte mein Bruder Alex, der schon einige Artikel geschrieben hat, weitermachen; von meiner Seite jedoch ist hier und heute erst mal Schluss…

Weitere Infos zum neuen Blog folgen in den nächsten Wochen – bis dahin bedanke ich mich erst mal für die mehr als 18.000 Klicks, Kommentare & Shares!!
Schaut immer mal vorbei – die neue Seite hat’s in sich!!

Salut les gens, ciao, goodbye!

Sie ist wieder da!!

Nach Monaten der Funkstille (die auch für mich überhaupt nicht leicht waren, denn es hat tatsächlich bis letzte Woche gedauert, bis France Telecom mir meinen Festnetzanschluss in der Wohnung installiert und freigeschaltet hat) – melde ich mich nun zum ersten Mal aus meiner neuen Heimat in der Vendée im Pays de la Loire in Westfrankreich!

Hier gibt’s eine kleine Bilderauswahl meines neuen Zuhauses! Uni stresst sehr, aber ich hoffe, am Wochenende mal einen Überblick über die letzten Monate inklusive aller Schwierigkeiten und Probleme, aber natürlich auch der guten Erlebnisse, veröffentlich zu können und natürlich insgesamt von nun an wieder etwas aktiver zu schreiben! Jetzt erst mal euch allen eine schöne Rest-Woche und viel Spaß mit diesen Impressionen!

Waaaahhnsinns….

…..wohnung gefunden!!

Nach einer 1400 Kilometer langen Fahrt erreichten zwei Freunde und ich letzten Dienstag am Abend La Roche-sur-Yon, meine zukünftige Wahlheimat.

Ich gebe zu, etwas verschlafen wirkte es schon auf den ersten Blick – aber irgendwie auch charmant und sogar ein wenig mediterran, was mich positiv überraschte! So machte ich mich voller Euphorie am Mittwochmorgen zu meinen ersten Wohnungsbesichtigungsterminen auf….. und kehrte ziemlich niedergeschlagen, entmutigt und enttäuscht zurück. Natürlich – Geld, Geld, Geld regiert die Welt – aber dass ich tatächlich 350 Euro Kaltmiete für eine winzige, dunkle Ein-Zimmer-Wohnung blechen sollte, nein, das wollte ich so gar nicht einsehen. Und obwohl mir etliche weitere Termine bevorstanden, erfasste mich eine gewisse Torschusspanik; wie besessen rannte ich von Immobilienagentur zu Agentur zu Agentur, nur um in jedem Büro dasselbe zu hören: keine Wohnungen mehr frei, alles zu teuer und sowieso schon vermietet, nein, wir machen sowieso nur Käufe. Super! Meine Rettung lag schließlich in der sympatischen Immobilienagentur OVIM!

OVIM (ausgeschrieben l’OFFICE VENDEEN de l’IMMOBILIER) sitzt in der zentalen Rue Joffre in La Roche/Yon und arbeitet nur im Departement Vendée. Ein freundlicher junger Mann zeigte mir ohne Umschweife die Wohnungen, die für mich in Frage kämen, und machte für den Nachmittag einen Besichtigungstermin mit mir aus.

Was soll ich sagen? 38 Quadratmeter, 2 Etagen und noch immer billiger als die Besenkammer, die ich in London bewohnt habe! Aus einem plötzlichen Impuls heraus sagte ich zu und dank der kompetenten Hilfe der Immobilienagentur konnte ich noch am selben Abend alles mit meinem Vater (der nach französischem Recht für mich bürgt) besprechen, alle nötigen Unterlagen einschicken und tatsächlich einen Tag später den ersten Mietvertrag meines Lebens unterschreiben!

Die Mitarbeiter von OVIM waren mir dabei eine großartige Hilfe und sehr zuvorkommend mit kleinen Anpassungen der sonst gängigen Praxis. (So musste ich beispielsweise keinen ausgestellten Scheck als Sicherheit bis zur Schlüsselübergabe abgeben, was mir ohne französisches Konto kaum möglich gewesen wäre und vielen anderen Auswanderern bereits Probleme bereitet hat!)

Die erste Hürde auf der Auswandererstraße ist also genommen – jetzt gehts um Strom und Wasser, Packen, Versicherungen, und, und, und….

In Kassel findet derzeit die 13. documenta statt, eine Ausstellungreihe zeitgenössischer Kunst. Noch bis Anfang September werden die von 114 Künstlern gezeigten Exponate viele tausend Besucher aus der ganzen Welt anlocken, die dOCUMENTA (13) verwandelt die nordhessische Großstadt  für 100 Tage zum glühenden Mittelpunkt der globalen Kunstszene.

Aus gegebenem Anlass machte auch ich mich gestern samt Familie auf nach Kassel, um einen ersten Eindruck der diesjährigen Documenta zu bekommen. Auf die einzelnen Künstler, ihre Werke und Intentionen ist an anderer Stelle schon gebührend eingegangen worden, außerdem kann ich gar nicht von mir behaupten, ich hätte genügend Ahnung, um darüber zu berichten. Stattdessen möchte ich mich einem anderen Punkt, einer äußerst wichtigen Frage widmen – der Frage, nach der Bedeutung, dem Wert der Kunst, allgemein und besonders in der heutigen Form und Zeit. Ausschlaggebend dafür war die Begeisterungslosigkeit meiner Familie beim Rundgang, das müde Lächeln über die sogenannte „Kunst“ und schließlich die Aussage, man könnte in einer Zeit voller Krisen die Millionen Gelder, die in die documenta fließen, sicher besser investieren. Und ich muss zugeben, anfangs konnte ich dem kaum etwas entgegensetzen – außer dem üblichen Gestammel, Kunst sei sehr wichtig. Warum eigentlich?

 

Was ist Kunst?

Komischerweise stellt sich die Frage nach der eigentlichen Bedeutung der Kunst fast immer bei der Betrachtung Moderner oder Zeitgenössischer Kunst. Niemand würde sich vor einen Rembrandt stellen und ernsthaft behaupten, das sei keine Kunst, und auch bei Albrecht Dürer verneigt man sich ehrfürchtig vor seinem großen Können, anstatt entnervt zu behaupten, man könne dies selbst malen, oder dem Gemälde ganz und gar das Existenzrecht abzusprechen.

Für viele Menschen definiert sich Kunst also über den Schwierigkeitsgrad – ein Gemälde aus der Epoche des Realismus beispielsweise erfordert größtes künstlerisches Können, Konzentration und erhebliche Ausdauer, kaum jemand kann so malen – es muss wahre Kunst sein! Einen schwarzen Punkt auf weißen Untergrund zu setzen hingegen, nun ja, das kann doch jedes Kind! Ergo ist es keine Kunst…

Fakt ist, dass sich Kunst keineswegs nur über Schwierigkeit und Dauer ihrer Herstellung definieren lässt – und das auch niemals sollte!
Laut Wörterbuch bezeichnet Kunst zuallererst ein von Menschenhand geschaffenes Produkt, das Resultat eines kreativen  Prozesses.
Was ist nun gute Kunst und was reiner Kitsch? Wer bestimmt den Wert von Kunst? Und wie rechtfertigt man die Investition von Millionenbeträgen, wenn Menschen auf der ganzen Welt hungern und man doch genauso ‚Gutes tun‘ könnte?

 

Die Bedeutung der Kunst

Auf die unterschiedlichen Formen der Kunst möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, es würde den Rahmen sprengen. Laut Wikipedia handelt die Kunst vorwiegend von der Gewichtung der Kreativität und der Effizienz, wobei das Ergebnis im Mittelpunkt steht und auf vergleichsweise bescheidene Art erreicht wird. Das erklärt allerdings eher Begriffe wie die ‚Heilkunst‘ oder auch die der ‚freien Rede‘.

Ebenso vielfältig gestaltet sich die Funktion der (Bildenden) Kunst und reicht von augenscheinlich auf der Hand liegenden Punkten, wie der Unterhaltung oder ihrer therapeutischen Funktion (z.B. Maltherapie), bis hin zur positiven Auswirkung auf Motivation und Stimmung. In der Gesellschaft soll Kunst als bekräftigendes Mittel  den Zusammenhalt stärken und eine Identifikationsgrundlage schaffen. Dementsprechend findet man Kunst auch im religiösen Zusammenhang. Auch zur „intellektuellen Schulung“ wird Kunst gern genutzt, durch intensive Auseinandersetzung wird die Tätigkeit des Gehirns angeregt. Zudem gelten Kunstwerke als Spiegelbild ihrer Zeit, geben beispielsweise Aufschluss über Sitten und Gebräuche und übermitteln bestimmte Ansichten oder Aussagen sowohl des jeweiligen Künstlers, als auch der Gesellschaft.

In der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts verdrängte ein völlig neuer Ansatz die bis dato hauptsächliche Funktion der Kunst – an die Stelle der Ästhetik, des reinen, sinnlichen Genusses eines Kunstwerks trat der intellektuelle Prozess des Nachdenkens. Dies führte zu einer nicht-enden-wollenden und noch immer lustig sprudelnden Flut von Kunst – hässliche und abstoßende Gebilde, offenbar wahllos zusammengewürfelte Alltagsgegenstände, Innovationen.

An dieser Stelle tauchte ein gespenstischer Satz auf – ‚Was will uns der Künstler damit sagen?‘ – ein vollkommen idiotischer Ansatz für Kunst. Selbstverständlich beinhaltet Kunst eine  Symbolik, die es zu deuten und interpretieren gilt, was schließlich in einer in Worte gefassten Kritik, Belehrung, schlichten Aussage mündet. Leider entstellte sich der Begriff der ‚Aussage‘ eines Kunstwerks mit der Zeit selbst, sodass wir uns heute dem Phänomen gegenüber sehen, dass Kunst ohne klar erkennbare, tiefgründige und möglichst kritische Aussage gänzlich verachtet wird. Dabei ignoriert man die älteste Funktion, die wichtigste Bedeutung der Kunst – die reine, persönliche Erfahrung des Individuums. Man kann kein wirkliches Kunstwerk in Worte fassen und erklären und es niemals völlig interpretieren, da sich doch immer wieder eine neue Perspektive eröffnet, von Mensch zu Mensch ebenso wie aus Stimmungen und momentanen Gefühlen heraus.

 

Bis zur Kunst und darüber hinaus

Zwei Lager stehen sich gegenüber – die Verfechter des klassischen, rein ästhetischen Begriffs und diejenigen, die Kunst vor allem über Aussage und Innovation definieren. Wer bestimmt nun den Wert von Kunst?
Gerade in der heutigen Zeit wird allzu oft außer Acht gelassen, dass auch Ästhetik etwas ausdrücken kann und leider wird allzu oft missachtet und falsch verstanden, dass nicht unbedingt immer alles eine tiefere Bedeutung hat (und das auch nicht haben muss). Gibt es auch nur eine einzige Person auf dieser Welt, die ein Kunstwerk für schön und ästhetisch hält, so darf dieses Kunstwerk als völlig berechtigt gelten und damit absolut bedeutsam. Kunst lohnt sich in dem Moment, in dem sie für nur einen Menschen für nur eine einzige Minute ein bisschen Glückseligkeit geschaffen hat.
Andererseits nahm die Kunst als Kritiker und Reflektor der Gesellschaft seit jeher eine bedeutsame Rolle ein und sollte dies weiterhin beibehalten.

Dass Alltagsgegenstände plötzlich zu Kunst mutieren – präsentiert auf Podium in einer Halle, oder  gigantische Bauklötze in einem Park als Leuchtfeuer zeitgenössischer Kunst gefeiert werden, liegt zuerst an dieser außergewöhnlichen Präsentation. Das Rad eines Fahrrads, eines von Marcel Duchamps bekanntesten Ready-mades, wird in dem Moment zum Kunstwerk, wenn seiner ursprünglichen Form und Funktion entrissen und neu hergerichtet und präsentiert wird. Über die Aussage des Fahrrad-Rades möge nun jeder selbst entscheiden…

Schlussendlich jedoch bestimmt den Wert der Kunst der Betrachter, der Verbraucher selbst – die Kunstwelt unterscheidet sich hier nicht von anderen Branchen. Die Werke eines Künstlers müssen entdeckt werden von Personen, die in der Kunstwelt ‚etwas zu sagen haben‘ und daraufhin unterstützen, dieser Künstler wird gefördert, seine Werke und Ausstellungen gebührend präsentiert und vermarktet. Wie viel jedes Werk Wert ist, bestimmt, schlicht und vereinfacht gesagt, Angebot und Nachfrage …

 

dOCUMENTA (13)

„… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“

– Michael Glasmeier; Karin Stengel

Was soll ich dem noch hinzufügen? Die documenta ist großartig, weil sie Künstler und Kunstinteressierte zusammenbringt und weil dank ihr die Welt noch näher zusammenrückt, weil die documenta Dialog ist, zwischen Kulturen, Generationen, zwischen Kunstinteressierten und Kunstmuffeln gleichermaßen, weil man ihr in Kassel einfach nicht ausweichen oder entkommen kann. Und abgesehen davon, wieviel mehr oder weniger des investierten Geldes auf der documenta (oder jeder anderen Ausstellung) durch Besucher und Käufer wieder ‚reinkommt‘ und wie sinnvoll die Investitionen sind, die man mit diesem Geld dann macht, halte ich Veranstaltungen wie die documenta für absolut berechtigt. Und obwohl sicher einiges auf dem Kunstmarkt nicht optimal verläuft (was es allgemein äußerst selten tut), so ist der Markt doch für alle beteiligten Seiten von immenser Bedeutung. Wer sich der Kunst zu entziehen versucht, hat, salopp gesagt, schlechte Karten. Dann doch lieber durch das documenta-lastige Kassel schlendern, über die frei zugänglichen Exponate grübeln und falls es nicht gefällt, bleibt immerhin noch ein Spaziergang, neue Erfahrungen und das Bewusstsein, die ‚Tätigkeit des Gehirns angeregt‘ zu haben.

Früher – damals, als ich noch zur Schule ging – war das Studium und vor allem die Bewerbung für mich immer eine riesige weiße Fläche. Ohne Witz, die meisten Abiturienten haben keinen Plan von nichts, aber ich wusste wirklich noch weniger! So stellte mich meine eigene Bewerbung vor beinahe unüberbrückbare Schwierigkeiten!! Okay, ich gebe zu – das war etwas übertrieben – nervig war es trotzdem und ich bin unendlich froh, dass das fürs erste gelaufen ist …

Seit ich mit 14 Jahren das erste Mal meinen Urlaub in Frankreich verbrachte, hat sich in meinem Kopf die verrückte Idee eingenistet, ich müsste unbedingt einmal in Frankreich leben.  Das tolle Wetter, diese wunderbare, klangvolle Sprache, traumhafte Landschaften und natürlich der Mythos vom ‚Savoir vivre‘ – das alles übte auf mich eine wahnwitzige Magie aus!

‚Was böte sich besser als Möglichkeit zum Kennenlernen an –   als ein Studium in Frankreich?‘, dachte ich mir also nach meiner Rückkehr aus England – denn nein, ein einfaches Auslandssemester reichte selbstverständlich nicht! Und so begann sie, die Odyssee der Studienbewerbung…

 

Studienwahl

Holzwirtschaft, Kosmetikologie (ja, das gibt es wirklich!), Abfallkunde – die Möglichkeiten bei der Studienwahl sind offensichtlich riesengroß. Und auch von diesen nicht ganz ernst gemeinten Vorschlägen mal abgesehen, stellte mich die Auswahl vor einige Schwierigkeiten. Immerhin gibt es sooooo viele interessante Fächer und auch wenn ich weiß, dass die Jobaussichten nach einem Studium der Archäologie oder Philosophie eher gering aussehen – cool wäre es irgendwie…

Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für Politikwissenschaft und Literatur. Und jetzt begann die eigentliche Herausforderung – was heißt das bitte auf französisch? Kann man dort, so wie in Deutschland, zwei Fächer gleichzeitig studieren? Und wie zum Teufel soll ich mich bewerben, wenn ich doch kaum französisch kann? An diesem Punkt kommt die Admission Postbac ins Spiel…

 

Die Admission Postbac

In Frankreich läuft die Bewerbung für ein Studium nicht, wie für die meisten Studiengänge in Deutschland, direkt über die Unis, sondern über die sogenannte Admission Postbac. Auf dieser Website werden die Studienplätze in fünf Etappen verteilt. Diese Etappen beinhalten die Anmeldung der Kandidaten, u.a. mit Erstellen eines Lebenslaufs und Angabe der Abiturkurse und Zeugnisnoten, die Auswahl ihrer Studienfächer und Universitäten, Bestätigung dieser Angaben, schließlich die Sichtung der Bewerbungen durch die Unis und zuallerletzt die Studienplatzvergabe, die in drei Phasen verläuft.

Was auf den ersten Blick die Sache erheblich vereinfacht, entpuppt sich (besonders für diejenigen unter uns, die nicht perfekt französisch sprechen) als ziemliches Dilemma.
Zugegeben, das anfängliche Ausfüllen der Fragebögen erinnert noch stark an das in Deutschland übliche Verfahren. Und auch wenn es nervig ist, die Noten der letzten 3 Schuljahre plus Umrechnung in französisches Notensystem und Beschreibung des thüringischen Kurssystems einzutippen, anstatt einfach und bequem alle Zeugnisse hochzuladen, es gibt sicher Schlimmeres und auch das geht vorbei. Nein, wirklich nervig wird es, wenn es zur Auswahl der Fächer kommt. Die Website wird an dieser Stelle – meiner Meinung nach – sehr unübersichtlich und es ist höchste Vorsicht bei der Auswahl gefragt…

Hat man alles ausgefüllt, ausgewählt und bestätigt, beginnt eine monatelange Wartezeit, in der man alle Stadien zwischen „Juhu, Bewerbung endlich geschafft!!“ und „Oh nein, ich hab garantiert was falsch gemacht! HIILFEEE!!“ durchläuft. Zum Letzten – nein, man hat im Normalfall nichts falsch gemacht und die lange Wartezeit ist gewollt. Die drei Phasen der Studienplatzvergabe beginnen erst Mitte Juni und dauern bis Juli. Achtung, hier wird es kompliziert:

Bei der Auswahl der Fächer und der Unis musste man diese in einer bestimmten Reihenfolge nach persönlichen Wünschen ordnen, sprich: Wunsch Nummer 1 entspricht der absoluten Traum-Uni, der ganz untenstehende Wunsch hingegen ist das Fach bzw. die Uni, das/die man am wenigsten ertragen möchte. In den Phasen der Zulassung schicken die Unis über die Website Admission Postbac Zu- und Absagen an die Bewerber, wobei in jeder Phase nur der jeweils höchste Wunsch angenommen werden kann. Entschließt sich also beispielsweise die Uni in Toulouse, die mein dritter Wunsch war, bereits in der ersten Phase dafür, mich aufzunehmen, verfallen meine Wünsche 4,5,6,… automatisch. Angenommen meine Wunsch-Unis Nummer 1 und 2 haben sich in dieser ersten Phase noch nicht entschieden, kann ich die Université de Toulouse a) definitiv annehmen (und auf 1 und 2 dementsprechend verzichten) oder b) annehmen mit der Aussicht, in darauffolgenden Phasen eventuell noch Wunsch 1 oder 2 anzunehmen (insofern diese mich annehmen) oder c) ich verzichte auf alle meine Wünsche (da ich mich beispielsweise komplett gegen ein Studium in Frankreich entschieden habe). Aus dieser Thematik folgt, dass man sich nicht, wie zum Beispiel in Deutschland, erst alle Zu- und Absagen holen und später entscheiden kann, wo man studieren möchte, sondern von Anfang an klare Prioritäten setzen muss. Wer sich also in Frankreich zum Studium bewerben möchte, sollte sich von Anfang an klar informieren und Gedanken machen über Studienfächer und Wunschstädte, damit es kein böses Erwachen gibt…

 

Erstens es kommt anders, zweitens als man denkt…

Ja, ich hasse diesen Spruch auch, aber in diesem Fall stimmt er irgendwie – ich hatte mich nämlich nicht ausreichend informiert, nicht ganz die Fächer gewählt, die ich ursprünglich wollte, Info-Flyer (wie es so meine nervige Angewohnheit ist) bloß kurz überflogen, mich schon auf eine Reise zu allen Unis auf meiner Liste gefreut, als ich am ersten Tag der ersten Phase mein Konto auf Postbac öffnete und feststellte, Wunsch Nummer 1 hatte abgelehnt, Nummer 2 angenommen – nun gab es zwei Möglichkeiten, annehmen oder nicht in Frankreich studieren. Da ich – wie anfangs beschrieben – unbedingt in Frankreich studieren will, habe ich also angenommen und werde nun die Université de Nantes besuchen. Zugegeben, ich dachte Nantes läge näher an Paris…

Vive la France!!

Lange keine Neuigkeiten mehr, deswegen heute ein Update (und die Hoffnung, dass es endlich, endlich, endlich mal wieder regelmäßige Posts gibt!)….

Obwohl hier die letzten Monate Stille herrschte, saß ich nicht nur untätig rum, sondern habe mein Studium vorbereitet und – es steht! Anfang Juli geht’s nach Frankreich zum Wohnung-gucken, ein paar Wochen später folgt der Umzug, im August quäle ich mich durch internationale Schnupperkurse und ab September studiere ich offiziel Jura und angewandte Sprachwissenschaft an der Université de Nantes!

Weitere Infos über die Bewerbung an französischen Hochschulen, die Wohnungssuche, Krankenversicherung, was man wissen und beachten sollte und was ich der Welt gern mitteilen möchte……. folgen demnächst! 🙂

By seeing London…

… I have seen as much of life as the world can show.

Und wie recht er damit hat, der Herr Samuel Johnson! Fast zwei Monate sind mittlerweile vergangen, seit ich aus London zurückgekehrt bin – und ich vermisse es jeden Tag ein bisschen mehr. So sehr ich mich auch auf alles Weitere freue, dass das Leben noch für mich bereit hält, so sehr bin ich doch ein echtes ‚London Girl‘ geworden und auch wenn viele Londoner das für eine Beleidigung halten, ist es das schönste Kompliment, das man mir heute machen kann. Während dieser sechs Monate in London (eine verdammt nochmal viel zu kurze Zeit in dieser wundervolle Stadt) – well, I had the time of my life!

Find your own lil‘ heaven!

Eine Bekannte aus Berlin, die ich in London kennenlernte, verzog sich nach einem kurzen Gastspiel als Au-Pair zurück nach Deutschland – die Stadt sei zu laut, zu oberflächlich, zu teuer. Eine andere Freundin, die ich in einem Hostel in Swiss Cottage traf, möchte nach Irland auswandern und weil jeder London so liebt, wollte sie erst diesen Ort entdecken und als zukünftigen Wohnort ausschließen, bevor sie sich auf den Weg zur irischen Küste macht – und sie tat dies ruhigen Gewissens, auch ihr schien London zu wild, verrückt, gestresst, laut. Es mag also stimmen, London ist nicht Jedermanns Sache – aber welcher Ort auf Erden ist das schon? Großstädte sind nun mal laut und wirken gestresst und doch findet man auch hier, wie es mir eine Kollegin wärmstens empfohlen hat, seinen eigenen, kleinen ‚Himmel’…. Zum Beispiel bei einem Spaziergang im wundervollen Hampstead Heath, beim Chillen am Regent’s Canal in Camden oder Sonnen im Green Park, bei einer morgendlichen Tour mit der DLR, wenn man ganz vorne sitzt und die Sonne über den Docklands aufgehen sieht oder auf dem abendlichen Nach-Hause-Weg, wenn man die Tube einfach mal weglässt und stattdessen durch Angel oder Belsize Park schlendert oder die Millenium Bridge überquert und Künstlern dabei zusieht, wie sie versuchen, die Magie, die diese Stadt entfaltet, auf einem Foto einzufangen. Es ist wunderschön. London ist wunderschön und wenn man der Stadt, den Menschen und auch der Hektik, dem Flair eine Chance gibt, wird man niemals enttäuscht sein – auch wenn man vielleicht nicht für immer bleiben möchte.

Activities, activities, activities… LOADS to do!

Fakt ist, dass man in London immer was zu tun hat – weil man immer etwas Neues findet! Die Stadt quillt über vor Möglichkeiten, egal ob Kino (was, und das ist einer der wenigen Nachteile, die ich nennen kann, schrecklich teuer ist – ca. 12 Pfund), Theater, Konzerte oder Musicals (alle in größerem oder kleinem Format, für alle Preisklassen und Geschmäcker), jahreszeitlich gebundene Aktivitäten (Eislaufen vor dem Natural History Museum im Winter!!), egal ob Café oder Burger essen, Lunch mit Freunden beim charmanten Spanier oder ein schickes Dinner, Chillen und Grillen im Park, Shopping (der Klassiker), Schwimmbad, Sightseeing (es gibt immer was, das man noch nicht gesehen hat!), die verschiedensten Sportangebote und -möglichkeiten und vor allem neue Menschen und Kulturen, Sprachen kennenlernen, denn London ist Multikulti pur, eine echte cormopolitan city (kleines Beispiel aus eigener Erfahrung: die Geburtstagsparty eines guten Bekannten – die Runde setzte sich zusammen aus Engländern, Iren, Indern, Jamaikanern, Kanadiern, Arabern, Polen, einer Französin und einer Deutschen, mir! Es waren Studenten und Professoren, Immobilienmakler, Journalisten, Gastronomen, Tattoo Artists,…) Gibt man dieser Stadt eine Chance und ringt sich selbst dazu durch, neue Wege zu gehen und Neues auszuprobieren, dann kann man unmöglich enttäuscht werden! Und zu guter Letzt… Die liebste Beschäftigung aller Briten (und mittlerweile auch meine…) – ein gepflegter Pub Crawl! Egal ob in kleiner oder großer Runde, man trifft coole Leute von Nah und Fern und verlebt eine tolle Zeit! Wie vermisse ich es, abends auf ein paar Pints in meinen ‚Local‘ zu gehen! (TIPP: The Good Mixer in der Inverness Street, nur 5 Minuten von der Camden Town Tube Station entfernt – der beste Pub Londons und der ganzen Welt! Entspannte, ein wenig skurille Gäste, eine fast schon legendäre Jukebox, gelegentlich Live-Musik, waaahnsinnig cooler Bar Staff und einfach der beste Ort in ganz London!)

Camden – luv it!!

Überhaupt… Soll ich einen Tipp geben, was man in London besuchen muss? Camden! Der Stables Market, zu Marktständen und Geschäften umgebaute Pferdeställe (ein Muss!), super Pubs und Bars (The Good Mixer, Dublin Castle, Proud Camden, Zensai Bar, Bar Fifty-Five (Sonntag und gelegentlich wochentags ab 18 Uhr 2-4-1 Cocktails – und die looohnen sich!!), süße, leckere, bezahlbare und definitiv hingeh-würdige Restaurants (The Diner (mörderisch geile, original American Burger, Milchshakes und Hotdogs) oder das Jamon Jamon (ein Spanier – ich mochte nie essen, was aus dem Wasser kommt, ging ins Jamon Jamon – und liebe seitdem Paella!)), viele kleine Imbissbuden und Cafés, in denen man zum Beispiel mittags für wenig Geld Sandwiches oder Baguettes oder Kuchen, Kekse, Scones kaufen kann und Buden aus aller Welt mit landestypischen Spezialitäten am Market und natürlich – Clubs und Venues, Kinos und andere Orte, in denen man so einige Stunden ausgelassen feiernd verbringen kann… Zum Beispiel der mittlerweile weltbekannte Club KOKO oder das Jazz Venue!
Man sieht… Kein Wunder, dass Amy Winehouse in Camden Town lebte und es liebte! Auch ich bin diesem verrückten Viertel verfallen und kann es kaum abwarten, im April wieder für 10 Tage hinzufliegen! I’m a Camden girl now!

Life in a Flat-share

Vor WGs warnen viele seit jeher und egal, ob aus gutem oder eher pingeligem Grund – natürlich ist es sicherlich, dass man nicht irgendwo wohnen möchte. In London, das sag ich euch, wohnt man in einer WG und was hierzulande nur während des Studiums alltäglich ist, gilt in London fast ein Leben lang. Wirklich, ich kenne viele Ü30’s die noch immer in einer Wohngemeinschaft leben und das nicht unbedingt, weil sie wollen, sondern weil sie müssen – eine eigene Wohnung in London?! (Fast) Unbezahlbar! Deshalb – lange vorher anfangen zu suchen, sollte man ans Auswandern denken, denn erstens sind sogar Wg-Zimmer häufig seeeehr teuer (ich wohnte im Norden, in Burnt Oak/Edgware in einem 2×2-Meter-Zimmer und bezahlte wöchentlich 100 Pfund!) und auch wenn man das wohl oder übel mitmachen muss, die Mitbewohner machens aus! Ich für meinen Fall hatte groooßes Glück, wohnte mit 5 Leutchen zwischen 24 und 30 zusammen und sie trugen maßgeblich dazu bei, dass meine Zeit in der britischen Hauptstadt so immens geil wurde! Also nehmt die Wohnungssuche nicht auf die leichte Schulter! (Und stellt euch auf kalte, schlecht isolierte Häuser und im Winter Probleme mit warmem Wasser ein :-P)

Wegen einer Arbeit in London rate ich mittlerweile von einem Praktikum ab – denn man findet relativ leicht bezahlte Arbeit und das nicht nur als Kellnerin! Für die meisten Briten ist es, sogar im weltoffenen London, noch immer faszinierend und nicht zu glauben, dass Menschen zwei oder mehr Sprachen sprechen, sodass man auch als ÜbersetzerIn arbeiten könnte und es gibt zig andere Möglichkeiten, Callcenter, Sales Advisor, Administrator, …. Egal, ob man länger bleiben oder nur mal einige Monate schnuppern möchte, mit Geduld und einigem Geschick (und damit meine ich prinzipiell nur, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen!) lässt sich gerade in London Arbeit auftreiben! Wichtig ist, selbst vor Ort zu sein – von Deutschland aus dürfte es schwierig werden! (Trotz allem muss ich wohl zugeben, dass das Praktikum beim Magazinverlag, das ich gemacht hab, sich ganz nett auf dem Lebenslauf macht……)

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Nun denn.. Was soll ich noch sagen?! Laut, hektisch, verrückt?! JA! Das ist London! Und aufregend, weil es niemals schläft und weil man sovieles sieht, erlebt, kennenlernt, das man sich nie zu träumen gewagt hätte und weil die Menschen so anders sind, so einnehmend, höflich und liebenswert und weil man die besten Partys dieser Welt in London feiert und weil die Gegensätze hier süchtig machen, weil man Promis und Berühmtheiten trifft und das Leben kennenlernt und weil, wenn man es gesehen hat, das Leben so viel schöner, so viel bedeutsamer erscheint! Weil London einfach GLÜCKLICH macht!

Denn, so behauptet es Samuel Johnson, wer London überdrüssig, der ist des Lebens überdrüssig. London bietet alles, was man sich nur wünschen kann. That’s it!